Der bekannte Wein Experte Peter Keller der Neuen Zürcher Zeitung hat uns besucht:
Französische Küche auf hohem Niveau: gute Brasserien in der Schweiz
Redaktion NZZ Bellevue Geniessen 02.05.2022
Die Bistro-Kultur des Nachbarlandes ist auch hier enorm beliebt. Diverse Lokale bieten nebst Entrecôte und Moules frites mittlerweile auch fleischlose Alternativen an. Die Favoriten der Redaktion.
Brasserie Café de Paris, Zürich
Vive la France! Wer auf klassische französische Brasserien mit ebensolcher Küche schwört, ist im «Café de Paris» in Zürich hervorragend aufgehoben. Der Name des Restaurants mit einem einladenden, unkomplizierten Ambiente ist Programm: Das Entrecôte mit der tadellos zubereiteten Sauce Café de Paris, serviert mit knusperigen Pommes allumettes à discrétion, ist eine Hausspezialität und ein Muss für jene Fleischliebhaber, welche die Gaststätte zum ersten Mal besuchen. Aber auch für Wiederholungstäter. Die Brasserie ist jedenfalls die erste Adresse in der Limmatstadt, wenn ich mir wieder einmal dieses Mahl gönne. Der aufmerksame Service rundet den ausgezeichneten Eindruck ab.
Neben dem unverwüstlichen Klassiker vermag die Weinkarte ebenso gehobene Ansprüche zu erfüllen. Namentlich das Bordeaux-Angebot – perfekt passende Weine zu einem Entrecôte – glänzt mit hochstehenden Namen und bekannten Etiketten. Bei über 50 Positionen fällt die Wahl nicht ganz leicht. Aber mit dem Château Lagrange 2015 aus dem St-Julien (115 Franken) oder dem Château d’Armailhac 2008 aus dem Pauillac (98 Franken) ist man bestimmt auf der sicheren genussvollen Seite. Bei schönem Wetter können diese grossen Weine auf der kleinen Terrasse genossen werden. Alternativ gibt es Tropfen aus der Schweiz, Italien, Spanien und dem Burgund. Selbstverständlich muss es nicht unbedingt das Entrecôte sein. Je nach Saison werden französische Selbstläufer wie Moules et Frites, die Fischsuppe Bouillabaisse oder Entenleber angeboten. Aber eben: Das Nonplusultra ist und bleibt das Entrecôte.
Der vollständige Artikel, siehe unter:
Der bekannte Redaktor Urs Bühler der Neuen Zürcher Zeitung hat uns besucht:
Neue Zürcher Zeitung: Eine nie verflossene Liebe - 14.04.2022
A la Carte
Eine nie verflossene Liebe
Urs Bühler
In Frankreich herrscht Wahlkampf, während wir ganz zwanglos für einen frankophilen Klassiker votieren: Nicht Macarons stehen auf unserer Wunschliste, sondern eine buttrige Sauce. Sie verdankt ihren Namen dem Restaurant Café de Paris in Genf, wo sie vor rund achtzig Jahren erfunden worden sein soll. Seit vier Jahren ist auch eine Brasserie beim Zürcher Helvetiaplatz, um die es hier gehen soll, nach ihr benannt.
Vorauszuschicken ist ein Hinweis auf eine frühe Prägung des Kolumnisten: Als Kind liebte er das Entrecôte Café de Paris der «Alten Rheinmühle» in Büsingen über alles. Als der damalige Chef, Alfred Wagner, in Pension ging, drückte er mir das unter anderem Sardellen enthaltende Rezept in die Hand, das seither meine Referenz für diese Spezialität ist.
Diese hat in ihrer langen Geschichte schon viele Variationen erfahren – die wohl übelste ist das einsame Stückchen fader Kräuterbutter direkt aus dem Kühlschrank, das vielerorts lieblos auf Steaks platziert wird. Aber um solchen Abklatsch geht es hier natürlich nicht. Ein rechtes Café de Paris gibt’s in Zürichs Innenstadt an ein paar Orten, von der «Kronenhalle» (ein Favorit) übers «Lumière» bis zum ganz darauf fokussierten Ableger des Pariser «Le Relais de l’Entrecôte», der wie das schon wieder verschwundene «Noir» vor rund drei Jahren dazustiess.
Eine Hausspezialität zu pflegen, für die viele kommen, ist meist ein sinnvollerer Ansatz als eine ausufernde Karte. So ist die Brasserie Café de Paris, mit deren Gründung der Pilot Eric Brunner sich einen Traum auf festem Boden erfüllt hat, oft ausgebucht und auch an diesem Dienstagabend prima besucht. Das bunt gemischte Publikum sitzt eher dicht im überschaubaren Raum, der sich in gepflegtem Brasserie-Stil samt roten Ziervorhängen gibt, als sei er schon immer da gewesen. Im Hintergrund läuft leise Radio Swiss Jazz.
Nach einer Soupe à l’Oignon (Fr. 13.–),
schön zwiebelig und kräftig im Geschmack, gehen wir gleich über zur Pièce de Résistance: dem in drei Gewichtsklassen erhältlichen Entrecôte Café de Paris (z. B. Fr. 46.– / 200 g). Ein Rechaud mit Kerzen hält es stilecht warm,
old school
wie vieles hier (was durchaus als Kompliment gemeint ist).
Das tadellose Rindfleisch kommt wunschgemäss
saignant,
die Pommes Allumettes à discrétion werden am Tisch ebenso mehrmals frisch gereicht wie die sämige Sauce. Bloss überzeugt mich deren rahmige Note nicht recht, ich vermisse den Pfiff und die unverschämte Buttrigkeit jener nie verflossenen Liebe von damals: Wie es sich für Kindheitserinnerungen gehört, will diese immer wieder geweckt werden, ob am heimischen Herd oder auswärts. Dieser Version hier gelingt das nicht ganz, dafür lobt sie mein Begleiter.
Unsere beiläufige Frage nach der Rezeptur wird diskret beantwortet: Er dürfe einzig sagen, dass sie sehr nahe am Original sei (dessen Zutaten ebenfalls geheim sind), sagt der Chef de Service. Er heisst Driss Boukoure, ist seit wenigen Wochen im Team und interpretiert seine Rolle souverän. Seine Empfehlung bei den offenen Bordeaux von der gehaltvollen Weinkarte, der Zweitwein des Château Smith Haut Lafitte aus der Pessac-Léognan-Region (Fr. 13.80), trifft ebenso unseren Gusto wie die üppigen Profiteroles (Fr. 14.–): Die leicht knusprigen Windbeutel sind mit Vanilleglace gefüllt, die Schokoladensauce ist keine Massenware. An diesem Ort wird gute Arbeit geleistet – der Rest ist Geschmacksache.
Zum dritten Mal in Folge bei ZÜRICH GEHT AUS! nominiert:
2022: Brasserie Café de Paris bei ZÜRICH GEHT AUS! Fleisch auf den Tisch Platz 8 !
2020 -2021: Brasserie Café de Paris bei ZÜRICH GEHT AUS! Fleisch auf den Tisch Platz 4 !
2019 - 2020: Brasserie Café de Paris auf dem Titelcover von ZÜRICH GEHT AUS! und Platz 7 !
Brasserie Café de Paris im Tagblatt vom 12. Juni 2019:
Brasserie Café de Paris in der annabelle vom 17. April 2019:
Brasserie Café de Paris im "In Your Pocket" vom 18. Januar 2019:
https://www.inyourpocket.com/zurich/brasserie-cafe-de-paris_157888v
Brasserie Café de Paris im ZüriTipp vom 20. Dezember 2018:
https://www.tagesanzeiger.ch/zueritipp/gastro/die-besten-neueroeffnungen-2018/story/24654795
Lesen Sie hier einen Ausschnitt des ZüriTipp Artikels vom 20. Dezember 2018:
Brasserie Café de Paris im Tages Anzeiger vom 16. November 2018:
https://www.tagesanzeiger.ch/27874188
Brasserie Café de Paris im Tagblatt vom 14. November 2018: